Apothekenarten: Filialapotheken, Zweigapotheken & Co. – worin unterscheiden sie sich?


In Deutschland gibt es unterschiedliche Apothekenarten: Die Einzelapotheke, Filialapotheken, Zweigapotheken, Versandapotheken und Krankenhausapotheken.

Im Jahr 2023 besteht die Apothekenlandschaft augenscheinlich nicht mehr nur aus Einzelapotheken. In den letzten Jahren kamen neue Apothekenarten auf – zum Beispiel Versandapotheken und Filialapotheken. 

Worin sich die einzelnen Apothekenformen unterscheiden, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Einzelapotheke

Einzelapotheken sind eigenständige Apotheken, die unabhängig betrieben werden. Ein Apotheker, der lediglich eine einzige Apotheke besitzt, besitzt dementsprechend eine Einzelapotheke. 2022 lag die Zahl der Einzelapotheken in Deutschland bei 10.003  (Quelle: ABDA ZDF 2023).

Einzelapotheken finden sich vermehrt in ländlichen Gegenden und in Stadtrandgebieten.

Filialapotheken

Eine Hauptapotheke ist dagegen eine Apotheke, die in einer Filialstruktur als Hauptapotheke gemeldet ist. In Deutschland existierten 2022 solcher 3.352 Apotheken.

Das Gründen von Filialapotheken ist in Deutschland seit 2004 erlaubt. Das dafür zuständige Mehrbesitzverbot wurde damals gelockert. Grundsätzlich verhindert es, dass sich Apothekenkette in Deutschland bilden können.

Seit der Lockerung  ist es allerdings möglich, neben einer Hauptapotheke bis zu drei weitere Filialapotheken zu betreiben. Und diese Möglichkeit nutzen Apotheker – während 2005 1.228 Filialapotheken existierten, sind es 2022 bereits 4.713 (Quelle: ABDA ZDF 2023).

Eines der einschränkenden Kriterien: Es muss eine örtliche Nähe zwischen der Haupt- und Filialapotheke bestehen. 

Hinsichtlich Apotheken-Räumlichkeiten Einrichtung und Personalanforderungen bestehen allerdings keine Unterschiede zu einer Einzelapotheke. Zudem muss sie von einem approbierten Apotheker geleitet werden.

Eine Filialapotheke kann für Apotheker aus finanzieller Sicht durchaus interessant sein, falls bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Beispielsweise benötigt es geeignete Standorte in der Nähe, finanzielle Mittel und geeignetes Personal. Zusätzlich können größere Mengen abgenommen werden – und höhere Mengen bedeuten im Einkauf auch bessere Rabattierung.

Zweigapotheken

Eine Zweigapotheke ist eine Art Miniapotheke mit geringeren Ansprüchen hinsichtlich der Räumlichkeiten und Größe. Sie darf eröffnet werden, wenn die zuständige Behörde auf Grund einer fehlender Apotheke einen Notstand in der Arzneimittelversorgung feststellt (s. §16 ApoG). 

In diesem Fall kann die zuständige Behörde dem Inhaber einer Apotheke in der Nähe auf Antrag die Erlaubnis für den Betrieb einer Zweigapotheke erteilen.

Ein Apotheker darf, im Gegensatz zur Filialapotheke, aber höchstens eine Zweigapotheke führen.

In Deutschland existierten 2022 11 Zweigapotheken (Quelle: ABDA ZDF 2023).

Offenes Freiwahl-Konzepz

Eine Zweigapotheke kann für Sie als Apotheker durchaus lohnenswert sein – allerdings bietet sich eher selten die Möglichkeit, eine solche Apotheke zu eröffnen

Apothekenketten

Apothekenketten sind in Deutschland nach wie vor verboten. Einige Apothekenkooperationen treten nach außen hin allerdings so auf, als handele es sich hierbei um Apothekenketten. Allerdings nutzen deren Franchise-Nehmer lediglich deren Marktauftritt gegen Zahlung einer Lizenzgebühr und agieren weiterhin als selbstständige Apotheken.

Versandapotheken

Der Versandhandel mit rezeptfreien- und pflichtigen Medikamenten ist in Deutschland seit 2004 zulässig – allerdings gilt das ausschließlich für öffentliche Apotheken mit einer speziellen Versandhandelserlaubnis.

2022 besaßen 3.125 Apotheken eine Versandhandelserlaubnis nach ApoG §11a. Laut ABDA ZDF 2023 betreiben ca. 150 davon aktiven Versandhandel.

Versandapotheken konnten über die letzten Jahre hinweg Ab- und Umsatzsteigerungen verzeichnen. Alleine 2022 steigerte sich der Ab- bzw. Umsatz von OTC-Arzneimitteln ohne Nichtarzneimittel um 11,7% bzw. 10,5% (Quelle: ABDA ZDF 2023).

Krankenhausapotheken

Krankenhausapotheken sind Apotheken in Krankenhäusern, welche die einzelnen Teileinheiten in dieser Einrichtung mit Apothekengütern versorgt. Krankenhausapotheken gelten nicht als öffentliche Apotheken. Im Jahr 2022 existieren 360 Krankenhausapotheken – und darüber hinaus 160 weitere, krankenhausversorgende Apotheken (Quelle: ABDA ZDF 2023). 

Bei krankenhausversorgenden Apotheken handelt es sich laut Apothekenbetriebsordnung um “öffentliche Apotheken, die gemäß § 14 Absatz 4 des Gesetzes über das Apothekenwesen ein Krankenhaus versorgen.” (ApBetrO §1a)

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Häufig gestellte Fragen zu Apothekenarten

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